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GRAD ASO WIA HEIT

 

 

War a Bacherl, a Woid und vui Wiesen umadum

s‘Heu hot trickat broat im Summersunnaduft

Hat si‘ der Feieram spat nu‘ gspiaglt unt‘ am See,

und auf d'Nacht is’s oafach finster worn.

 

War a Nest, wia ma sogt, im Bayernland ganz unt‘,

Trumm Kircha, Schui, Wirtshaus - olles da und dabei.

Gsunde Kiah, Koima, Gickerl, Henna und Hund‘

und in der Mitten Kirch und Brauerei.

 

Der Pfarrer und der Bräu regiern bei’n Wirt

zun Burgermoaster wird da grad oana,

dem wo oiß wurscht is, wia wos wird:

"Hauptsach, es derdirscht uns nacha koana!"

 

Es war da grad aso wia heit,

is net vui anderscht seit der Zeit.

Wenns’d ebbas wern wuist, na‘ hoitst s'Mäu,

glei bist dabei!

Guit ollerwei‘: ... „ein Mann - sein Wort“.

Und irgend an Vogl machan sa se‘ zu‘n Capo am Ort.

 

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Kinder und Schwammerl de wachsn vo‘ ganz alloa,

bloß an junga Bräu, den Deppn, schiam se’s hintn ei“.

Für olle Andern braucht so a Lehrer ja eh nix toa,

geht nacha eh jeds in de Brauerei.

 

Hat der Pfarrer in der Schui oan Schwachen oiwei gfotzt,

mi‘ hätt‘ koa Rosenkranz, koa Vaterunser grett’!

Hab great und grinst und de heiligen Prügel trotzt,

mi‘n Beichtgebet mir fast an Wolf derbet’t.

 

Weil i mi aber aa net ewig duck,

wer‘i jiatz erscht recht groß - bloß aus dem Grund: ...

wei‘ na‘ glang i hi‘ und hau i zruck‘,

und richt ma‘n her, den schwarzen Hund!

 

Es war da grad aso wia heit,

werd net vui anderscht mit der Zeit.

Waar oana wichtig so wia der,

haut er hoit gern her!

Oft amoi spannst sowos nacha lang hintnaussi erscht,

tuat umso weher, wanns’d as inna werst.

 

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Hot a Gsichterl ghabt wia(r)a staades Herbstgedicht,

schneeweiß de Zähn‘ und oana a wengerl schiaf.

Und unterm Haar, so sündnschwarz, so dicht:

zwoa Schimmeraugn wia nirgends oa so tiaf.

 

         Und werd ma' zuabi und fei'
        kunnt koa Andre mehr sei',
    ||: waar koa Andre so schee,
        koane waar mehr wia de!  :||
        Und is's morgn aso wia heit
        und is's gor mit der ganzen Schneid,
        na' werd's versenkt und versteckt
        da wo's koaner mehr sehgt
    ||: und tiaf ei'wendig ghüat'
        dass der Wehdam verbliat' :||

 

Aber schlimmer no‘ wia wann‘sd net derfst oder konnst,

is, wanns’d oiwei sehng muaßt, was’d vui liaber hoamli‘ traamst,

weis’d in dein selbergmachten Seelenfeier wohnst,
wo‘sd neb‘n de Andern nia net zuabikaamst.

 

Obghaut bin i dann mit sechzehn,

glei zweitigst ummi zu’n Franzos‘,

wo steile Weiber nach dir lechzen ...

aso hams gsagt  -  da(!) waar was los!

 

Es war da grad aso wia heit,

is net vui anderscht seit der Zeit.
Auspapierlt, und in der Pfoad ...
gaing sehgst di‘ load!

Zwar schmeckan’s olle nach aran noblig-fremdn Foam,

aber kunnt koans lieg‘n auf unsern Heibodn dahoam.

 

* * * * *

 

Ja, ebbas war aso wia heit,

doch  irgendwann draht si' de Zeit

findst kaam mehr Menschen, bloß nu' Leit‘

und auf aramoi fehlt da was mit der Zeit

und schad is's um manche Kloanigkeit: . . .
 

. . . GIBT AA KOAN HEIBODN NIMMER HEIT !
 

     (Aber dees Deandl . . . dees woaß i no' wia heit)

 

 

HSt 11.2021

karl von karlsbach

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