Liad vom Mond
Schau'ma! Schau'ma bis'ma sterbn
auf den uroitn Himmischerbn.
Mehra is er net, auf alle Fäll'.
Und feigelt mi’ oiwei , der sell!
HSt_09.04.2020
Umma
Wann der Stadl woach verschwimmt
und der Untersberg herleicht' verschwumma,
na‘ gspürst as, dass ebbs anders werd:
Na' isa umma gaing, der Summer!
HSt _9.9.2017
Ei‘sinnig
Liacht werd langsam,
Farben staad
und umadum dees Mehra handsam.
Wo ma‘ kaam ebbs liaber hatt'
ois sein Griabigen, da herst
leicht ei'sinnig, dass'd anderscht werst.
Und s'Lebn werd hoamlicher - und draht.
HSt _23.10.2017
Danoch
Danoch kunnt's wieder wern ...
vielleicht amoi aso wia's waar,
wenn's hoit aa wurd',
aso wia's war.
Wei's wahrscheinli' aber echt
glei' wieder werd wia ollerwei',
soi's nacha sei' aso wia's mecht,
wei' es is eh wia's is oiwei:
vorher Wurscht
und nacha aa.
HSt_10.06.2021
Grea und staad
Grea und staad,
staad und grea.
Diam amoi taat
gern irgendwer
roasn davo‘ und dahi‘.
Grea und staad
is oft na‘ dort gern, wohi‘.
HSt_16.08.2017
Auf a oits Jahr
Is's net schee, dees oite Jahr,
scheener fast wia ois a Junger?
Hamma früahra, wia's no' war,
scho wia's nacha werd o'gsunga.
HSt_Dez.2017
Feieram im See
Wo bei de gelbn Wasseranemonen
summers flinke Fischerl wohnen,
werd‘s staad jetz. Weida untn und hiebei
grundln Karpfen, Hecht und Schlei.
Nebe'blaß verschwebt as Wosser,
brechan Farben braun und blosser.
HSt_Okt.2017
Der Giglgogl
Enterhoi'n Gniglgnogl
hinterhoi'n Höglhugl
sitzt a gacher Giglgogl
auf a(r)an oiten Hennabugl.
Is oa Giga und oa Goga
und oa Federvoglschurln.
Wern auf weni' Wocha wieda
woitlern Wulein wurln.
HSt_1988
WeihnachtsTango
Schiaga Acht.
Christkindl lacht.
Vota
hot a
Kuche'schürzn
umma
zt’umma.
Kirzn
schwirzn.
Suiberlametta.
Morgn wieder fetter.
Net zu’n denka,
so vui Gschenka.
Und so teier
wieder heier.
Zipfe'haum und neiche Strümpf
Guatlschachtln Stucka(r)a fünf,
für de Kloa a Puppn.
Spater Würschtlsuppn.
Bratl deftig.
g’fressen heftig.
Nimmer kann
irgendwann.
Cholestera, Cholesterin,
Bluatspiagl hin.
Schachteln leer.
Alles lacht.
Nimmermehr
stille Nacht.
Nix mehr Metten.
Wetten?
Gaing is's na' umma.
Weit is's kumma.
HSt_24.12.2001
De gelb‘ Gefahr [corona]
Z’weitigst hint‘ bei de Chinesn
san’s olle in-fek-ti-fi-ziert.
Danoch is’s umma in-fek-tiert
und auf amói is’s z’Bayern gwesn.
Is denn der Virus net no‘ bläder?
Wen mecht er na‘ in-fek-ti-ziern,
da, wo de Schwarzen stramm regiern
mit eahnaran neichn Mordstrumm-Söder?
Mir - fürcht‘ma koane von de Selln,
de‘ wo dahersteign „wia(r)a-Russ“!
Drum hoaßt er so: der „Vi-a-rus“.....
wei‘ mir da brauchatst nix verzäihn!
Der Russ‘, der „Putting“, is dazwischn.
Wei‘ dem, dem gfallat’s nacha, bois
derbresln taat bei ins da oiß,
wos sunst net leicht waar zu’n derwischn!
Der oit‘ Franz Josef, inser Strauß,
wo thront auf Wolke Wunderbar,
hat‘s oiwei' gsagt: „De gelb‘ Gefahr,
de hebt uns nummoi olle aus (!)“
HSt_20.03.2020
Der Postbot
Postbot gwen
Markerl pickt
Eingenickt
Mäu zuapickt
Derstickt
Ungeschickt
Der Vergunn
Boid werd’s jetz nachts dees erstmoi frosten,
s’Tagwern geht da drent im Osten
eh scho zaach. Oiß dauert länger.
D’Voglstimmen werdn wenger
und fangan fruah vui spater o‘,
so dass ma‘ langsam dort und da
de erstn Zoacha jetz‘ erkennt.
Seit a(r)a Zeit samme’n si‘ d’Vögl
in dunklen Scharen übern Högl.
Hin und Her und Auf und Nieder,
ziang davo‘ und kemman wieder
und oiwei weiter hi‘ a’s Toi.
Bis’d di‘ na‘ umschaugst, auf amoi
fahrt er dahi‘, der schwarze Flek.
Es dustert fruah, scho‘ frischt der Wind.
Und kennst as deitli‘ jetz‘ – es kimmt:
Vorbei de Hitz, bloß Liacht.
Es duftet nimmer, sondern riacht.
Und fruah schleicht’s nebli‘ übers Gras.
Auf, Viecher, rennts und Jager blas!
Es hetzt durch Stoppe’feld und Woid
und was net schnell gnuag is, dees foit.
Zu‘n letztenmoi im oitn Johr.
Is mei Dahoam na‘ bloß bei dir,
wo aus der Truckan vo‘ der Bliah
der Gruch vo’ Summer kimmt und Sunn
und Farben schimmern aus Vergunn.
Is mei Dahoam na‘ bloß bei dir.
In deiner Nachn gleint dei‘ Wiam
in mir so oiwei auf, was diam
mir Hitz und Lärm so hart verstockt.
Und ausgredt is und obigsagt.
Und umadum werd’s staad und staad.
Und umadum werd’s staad und staad.
HSt_2013
Der spate Wind
Wia der spate Wind de Pappe'reih biagt
Wenn da schwarze Schwarm übern Hügl hiziagt
werd dees letzte Groamat higmaht
Und s' Land liegt offen, wia(r)a ausglesens Buach
wenn der Duft von Ollerheiligen waht
Und a dumpfes Gebet und a heiliger Fluach
Ham de oitn Johr so liaderlich glacht
wia si' d' Liab aussidruckt bei der helliachten Nocht
Und de Zukunft vergeht scho' so lang
Mit 'n ollerletzten wunden Pfüa' Gott
kriagt s' Stuck sein erlösenden Fang.
Dees war, wia si' d'Welt nimmer weiderdraht hot
S' Unkraut vom Acker, der Hinterhof kehrt
und der Werkzeig schee zamgraamt da hi', wo er ghört
und der Weidenbaam ragt im Wosserrauch
Dees war de tränenumhangene Zeit
wo kaam oa vereister Gedankenhauch
dem Gestern sei' Ursach verzeiht
Hob's frühra kinna und konn i's no' heit
und a Nocht ist nu' oiwei de hoiberte Zeit
de lange Sonnastundn verzinst
Mit a(r)an hoaßen Schenkel in der trotzigen Faust
in a(r)am rachegeilen Dämmergespinst
de wuidesten Dankschlösser baust
Hot der spate Wind de Pappe'reih bogn
is der schwarze Schwarm übern Högli hi'zogn
scho' vor an etler Zeit
Hob an kloan Schimmer im Herzn drin
( fürcht ma' koan Winter mehr heit )
hot englblaue Augn und den Schimmer drin
HSt _1986
Winterwandlung
Kaam a Leiten voi Schnee
und koa Eis auf'n See:
a Weda so ganz ohne Charme,
a so a Winter, lätschert und warm.
Aber kaam is er vorbei,
scho' werd's koit!
Ja mei: ...
Früahling hoit!
HSt_2022
Ruhestand
Wenn de Oit' nummoi goaßt,
na' woaßt scho', was dees hoaßt!
Wenns'd aber ebba scho'traamst,
dass d'as na' grad nu' waamst
und wann da' dees aa nu' gfoit ,
nacha ghörst weida, wei' nacha bist oit.
HSt_2022